Dienstag, 2. Juni 2009

Das Wunder vom Stimberg

Es ist geschafft! Am gestrigen Nachmittag hat die Stimbergelf den Deckel zu gemacht, den Drobs gelutscht und das Thema Landesliga endgültig aus dem Stimbergstadion verjagt. Mit einem 5:3 Sieg gelang das, was viele noch zum Beginn der Saison und auch zur Halbzeit bezweifelt haben, der Klassenerhalt in der Westfalenliga. Zur Winterpause auf den letzten Platz verbannt, kämpfte sich die Mannschaft in einer unglaublichen Aufholjagd zurück und machte allen Konkurrenten um den Abstieg klar, dass die Erkenschwicker noch lange nicht aufgegeben haben und den absoluten Willen besitzen, die Klasse zu halten.
Die Vorraussetzungen dafür waren natürlich zum Beginn der Saison mehr schlecht als Recht. Der Großteil der Mannschaft hat sich nach der Oberliga Saison 07/08 auf die Vereine der Umgebung verteilt, die Verbindlichkeiten des Vereins waren riesig und ein Insolvenzverfahren war die logische Konsequenz. Es fehlte zwar nur ein Platz zur Qualifikation in der NRW Liga aber finanziell hätte man dieses Abenteuer sowieso nicht stemmen können.
So trat zu Beginn der Saison 08/09 eine mutige Truppe, bestehend aus Spielern der 2. Mannschaft (Landesliga Aufsteiger) und A-Jugendlichen Nachwuchskräften an, um das Schiff wieder in ruhige Gewässer zu lenken. Ein Unternehmen, das zu Recht "Klassenerhalt" als Saisonziel auf der Fahne stehen hatte. Zu Beginn gab es natürlich einige derbe Klatschen, so dass man irgendwann als Schlusslicht im Tabellenkeller landete, doch die Mannschaft fand zusammen, wurde ein richtiges Team und stellte sich aufeinander ein und so war es natürlich der Arbeit Jürgen Wielerts und seinem Team zu verdanken, dass die Erkenschwicker Fans weiter hoffen konnten, das ihr Verein nicht in der sportlichen Bedeutungslosigkeit landet.
Es war ein Ritt auf der Rasierklinge, da man erst gestern, am vorletzten Spieltag, alles klar machen konnte, doch dazu waren natürlich die wichtigen Siege (auch gegen Gegner der oberen Tabellenhälfte) nötig, die den einzigartigen Character der Mannschaft unterstrichen haben.

Jetzt stellt sich zwangsläufig die Frage: Wie geht es weiter? Der aktuelle Vereinskapitän Anton Stark, der das Ruder vor Saisonbeginn übernommen hatte, als man Achim Trautmann über die Planke geschickt hat, wird nicht nocheinmal kandidieren. Bleibt zu hoffen, das wir nun eine Vereinsführung bekommen, die erstens die Jugendarbeit weiterhin fördert und ausbaut (wie wichtig soetwas ist haben wir in dieser Saison an den Leistungsträgern aus der A-Jugend gemerkt) aber auch zweitens, wichtige Grundsteine für die Zukunft legt.
Das heißt natürlich zum einen besonnen wirtschaften, nicht das man nocheinmal so einen Schuldenberg anhäuft. So muss man sich in der Westfalenliga etablieren (und evtl. eines Tages der Aufstieg in die NRW Liga) und durch gutes Marketing und PR dem Verein wieder einen besseren Stellenwert im Kreis geben. Man muss wieder mehr Zuschauer an den Stimberg locken. Dafür haben wir mit diesem wunderbaren, geschichtsträchtigen Stadion beste Vorraussetzungen.
Natürlich bin ich kein Träumer und weiß auch das sportlicher Erfolg die Menschen anlockt, aber das ist nicht alles. Gerade im Ruhrgebiet hat der Fussball großen Stellenwert und auch der Amateurfussball hat einiges zu bieten, was die inzwischen vollkommen durchkommerzialisierte Bundesliga nicht mehr bieten kann. Da steckt meines Erachtens nach jede Menge Potenzial drin, das die Verantwortlichen nicht übersehen und verschlafen sollten, denn die Konkurrenz schläft nicht.

Glück Auf!

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